Domains: Die Adresse deiner Website

Domains: Die Adresse deiner Website

Im Laufe jedes Web-Projektes stellt sich die Frage: Unter welcher Adresse oder Domain soll der Auftritt erreicht werden?

Die Namensgebung ist eine wesentliche Entscheidung. Schließlich tritt ein Projekt unter diesem Namen auf – meist über etliche Jahre bis Jahrzehnte. Neben einer ansprechenden Benennung muss sich hier auch sowohl an technische als auch rechtliche Bestimmungen gehalten werden.

Grundlagen

Grundsätzlich kann eine Domain in mehrere Teile aufgespalten werden. Betrachtet man beispielsweise die Domain www.codeaware.at, so kann diese in 3 Bestandteile zerlegt werden:

  • at: Dies ist eine sogenannte TLD (Top-Level-Domain). Dieser Teil wird weiter unten genauer betrachtet.
  • codeaware: Second-Level-Domain. Dieser Teil ist ein mehr oder weniger frei auswählbarer Namen. Genaueres folgt unten.
  • www: Third-Level-Domain / Subdomain (ebenso beliebig auswählbar)

Diese Kette kann fast beliebig fortgesetzt werden. Unter einer Third-Level-Domain kann eine weitere Subdomain eingerichtet werden, usw.

Übliche Third-Level-Domains, neben www, sind zum Beispiel: mail., smtp., pop3., imap., ftp., …

Nachdem die Third-Level-Domain beliebig auswählbar ist, muss nicht notwendigerweise ein Webserver unter www laufen, genauso könnte dieser unter web oder auch foobar laufen. Im Zuge dessen, sei hier gleich angemerkt, dass auch im Bezug auf Suchmaschinenoptimierung, ein Unterschied zwischen codeaware.at und www.codeaware.at besteht. Es wird empfohlen, sich auf eine Schreibweise festzulegen und diese konsequent zu verwenden

Top-Level-Domains (TLD)

Top-Level-Domains sind festgelegt Domain-Endungen, welche somit nicht frei wählbar sind. Diese werden wie folgt unterteilt:

Länderspezifische TLDs (ccTLD)

Für über 200 Länder gibt es zweistellige ccTLDs. Diese sind zum Beispiel .at für Österreich, .de für Deutschland, .us für die USA, …). Es fallen darunter aber auch TLDs wie .tv für Tuvalu, welches oft für TV-Anbieter „missbraucht“ wird.

Passend dazu ein kleiner Exkurs in die Suchmaschinenoptimierung: Grundsätzlich hat der Domain-Name als auch die TLD keinen direkten Einfluss auf ein Ranking in den Suchergebnissen. Eine Ausnahme bilden hier die ccTLDs:

Suchmaschinen versuchen, optimale Ergebnisse für eine Suchanfrage zu finden. Dazu werden Webseiten geografische Regionen zugeordnet (Also welche Region eine Webseite anzielt). Nachdem ccTLDs konkreten Ländern zugeteilt sind, wird dies als starkes Zeichen für eine Relevanz für diese bestimmte Region gewertet (und umgekehrt – eine nicht so starke Relevanz für alle andere Regionen).[1] Nachdem einige ccTLDs, wie bereits angemerkt, .tv, .me, und andere „missbräuchlich“ verwendet werden, gibt es einige Ausnahmen von dieser geografischen Zuteilung[2]

Generische TLDs (gTLDs)

Generische TLD sind keiner bestimmten Region zugeteilt. Zu finden sind hier unter anderem .com, .net, .org.

Im Juni 2019 gab es über 1900 verschiedene gTLDs[3].
Ein kurzer Überblick über beliebte gTLDs:

  • .shop
  • .top
  • .xyz
  • .work
  • .app
  • .blog

Mittlerweile gibt es auch für manche Städte eigene gTLDs – wie zum Beispiel .wien.

Technische Richtlinien der Domain-Labels

Wie in den Grundlagen bereits erwähnt, können die Namen – oder auch Labels genannt – mehr oder weniger frei ausgewählt werden.

Zu beachten sind folgende Regeln[4]:

  • Jedes Label darf maximal 63 Zeichen beinhalten.
  • Die komplette Domain darf maximal 255 Zeichen beinhalten.
  • Ein Label muss mit einem Buchstaben starten, und darf nur mit einem Buchstaben oder Zahl enden. Dazwischen dürfen sich Buchstaben, Zahlen und Bindestriche befinden.

Seit einigen Jahren sind grundsätzlich auch Sonderzeichen und Umlaute im Domainnamen erlaubt. Diese Domains heißen IDN (internationalisierte Domainnamen). Aus technischer Sicht betrachtet, werden diese Umlautdomains (Unicode-Domainname) bei einem Zugriff zuerst in den ASCII-Zeichensatz konvertiert (Punycode), um diese aufzulösen.

Aus der Umlautdomain dömäin.example wird nach der Konvertierung zum Beispiel xn--dmin-moa0i.example. Üblicherweise ist der Wert nach der Konvertierung nicht notwendig, allerdings unterstützen nicht alle Programme diese Umlautdomains – da keine Konvertierung durchgeführt wird. Es ist somit abzuklären, ob eine Umlautdomain überhaupt verwendet werden sollte, oder nicht.

Für Umlaut-Domains ist weiters zu beachten, dass nicht alle Top-Level-Domains alle Sonderzeichen erlauben.

Rechtliche Richtlinien

Obwohl aus technischer Sicht viele Namen als Domain möglich wären, sind daneben auch noch rechtliche Punkte zu beachten. So kann ein Domainname aufgrund folgender Gesetze geschützt sein:

  • Markentschutzgesetz (MSchG)
  • Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG)
  • Urheberrechtsgesetz (UrhG)
  • Namensrecht des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuches (ABGB)

Kurz und knapp zusammengefasst, sind somit unter anderem Domain-Namen nicht erlaubt, welche identisch oder ähnlich zu Marken, Firmennamen oder dergleichen sind. Es muss gewährleistet werden, dass durch den Namen keine Verwechslungsgefahr mit bereits existierenden Namen besteht.

Ebenso steht grundsätzlich ein Domainname dem jeweiligen Namensträger zu. Dieser Namensträger kann eine Person (Familienname, …), Körperschaft, aber auch Stadt, Gemeinde oder ein Land sein.

Achtung: Bei einer Domain-Registrierung wird nicht überprüft, ob gegen Namensrechte verstoßen wird. Es ist daher unerlässlich vor einer Domain-Registrierung ausreichend zu recherchieren (Markenregister, Firmenverzeichnis, …) um einen möglichen Rechtsstreit vorzubeugen.

[1] https://webmasters.googleblog.com/../working-with-multi-regional-websites.html
[2] https://support.google.com/webmasters/answer/182192?hl=en
[3] https://gtldresult.icann.org/applicationstatus/viewstatus/viewstatus
[4] https://tools.ietf.org/html/rfc1035

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Über den Autor:
Ing. Philipp Doblhofer
Ing. Philipp Doblhofer
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Die Leidenschaft an Software- und Webentwicklung ist bei Philipp seit über 10 Jahren ungebrochen. Bereits während dem Studium an der TU Wien gründete er ein Einzelunternehmen, welches individuelle Softwareentwicklung anbot. Aus einer langjährigen geschäftlichen Partnerschaft hat sich daraus schlussendlich die Agentur codeaware GmbH entwickelt.

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